Jubiläum

20 Jahre Deutsche Aktien Total Return: „Ein Heimspiel für das Anlegervermögen“

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Christian Krahe, Geschäftsführer der GS&P Kapitalanlagegesellschaft S.A. und seit 20 Jahren verantwortlich für den Deutsche Aktien Total Return.

Der Deutsche Aktien Total Return feiert in diesem Jahr sein 20-jähriges Jubiläum. Mitverantwortlich für die Strategie ist seit Auflegung Christian Krahe von der GS&P Kapitalanlagegesellschaft S.A, eine unabhängige Fondsgesellschaft und Nischenanbieter für innovative Investmentideen. Ein spannender Investmentansatz mit einer bemerkenswerten Historie. Entsprechend sprach der FundSpotter mit Christian Krahe und gratulierte zum Jubiläum. 

Herr Krahe, in diesem Jahr hat Ihr Deutsche Aktien Total Return seinen 20. Fondsgeburtstag gefeiert. Für alle Leser, die dennoch zum ersten Mal von ihrem Fondskonzept hören – mögen Sie kurz die Investmentphilosophie erläutern. 
Christian Krahe:  In dem Fondsnamen sind die wesentlichen Bestandteile des Konzepts vereint – der Schwerpunkt auf deutsche Aktien mit einem vermögensverwaltenden Charakter. Unsere grundlegende Anlagephilosophie und -strategie ist über die Jahre hinweg beständig geblieben. Wir setzen auf ausgewählte deutsche Aktien und investieren zur Diversifikation in auch in weitere Assetklassen, wie beispielsweise Unternehmensanleihen, die wir jeweils detailliert analysieren. Daraus ergibt sich in der Regel ein konzentriertes Portfolio aus starker Überzeugung. 

Und welche Besonderheiten zeichnet den Ansatz aus?
Krahe: Unser flexibler Investmentansatz hat einen klaren und nachvollziehbaren Investmentfokus. Damit ist er eine bewährte Stütze für die Performance über sämtliche Marktphasen hinweg.  Während wir einerseits bei den Aktien­investments risikobewusst einen fundamental- und langfristig-orientierten Ansatz fahren, sind wir zusätzlich in der Investitionsquote nicht festgelegt.

Mit unseren eigenständigen Analysen, der aktiven Selektion einzelner deutscher Wert­papiere und flexibler Allokation versuchen wir, mit einer einzigartigen Mischung erfolgreich zu sein – und das als Gegenteil des Mainstreams. Wir bieten den Anlegern quasi ein ‚Heimspiel‘ für ihr Vermögen.

Was bedeutet dieses 20-jährige Jubiläum für Sie persönlich?
Krahe: In den vergangenen 20 Jahren, die unser Fonds nun schon existiert, haben wir eigentlich alles, vor allem genug Krisen, erlebt und im Großen und Ganzen auch alles sehr gut überstanden. Entsprechend freuen wir uns über dieses Jubiläum, denn nicht viele Fonds am Markt erreichen dieses Alter und werden kontinuierlich seit Auflegung von denselben Portfoliomanagern und mit Erfolg verwaltet. 

Kommen wir zurück zu den Anfängen: Was hat Sie seiner Zeit dazu bewegt, den Fonds mit dem Fokus auf deutschen Unternehmen aufzulegen?
Krahe: Wir, Albrecht von Witzleben und ich, haben bewusst das uns über Jahre bestens vertraute und breite Anlegeuniversum „Deutsche Aktien“ gewählt - hier kennen wir uns besonders gut aus, haben intensive Kontakte zu den Unternehmen und finden immer wieder chancenreiche Aktien. Deutsche Unter­nehmen haben oft ein sehr gutes internationales Geschäft und „Made in Germany“ ist schon immer ein starkes Markenzeichen gewesen. 

„Made in Germany“ wird aber von der globalen und auch lokalen Wirtschaft zum Teil kritisch gesehen, was entgegnen Sie hier?
Krahe: Auch und gerade in den Krisen der letzten Jahre haben deutsche Unternehmen, bewiesen, dass sie solide aufgestellt sind und eine hohe Anpassungsfähigkeit und Flexibilität zeigen können. Zusätzlich besticht Deutschland auch heute noch durch stabile und verlässliche Rahmenbedingungen. Und wenn wir Deutsche es mal positiv sehen und formulieren wollten, dann könnte man das Land auch als Hort der Stabilität bezeichnen. Mit einem wirklichen Politikwechsel könnten wir auch endlich den Stillstand der letzten Jahre überwinden. Mit mehr Zuversicht und Wollen kann es hier noch weit nach vorn und oben gehen!

Blicken wir auf die Realität: Wir befinden uns gerade in unruhigen Zeiten – wie bewerten Sie aktuell wirtschaftliche Lage?  
Krahe: US-Präsident Trump hat, nach einigen Aufschüben, seine Zollentscheidungen verkündet - mal als großartigen Deal, mal als persönliche Bestrafung. Für den freien und vernetzten Welthandel sind dies keine guten Nachrichten. Auch das Zoll-Rahmenabkommen zwischen der EU und den USA ist nicht positiv zu bewerten, vor allem da der Zollsatz von mindestens 15 Prozent in der Breite deutlich höher als zuvor ist. Es bremst die Konjunktur in Europa und die Unternehmensgewinne werden belastet.

Ein Deal mit Trump muss nicht heißen, dass er sich tatsächlich daran gebunden fühlt. Das ganze Zoll-Thema ist verrückt und wir werden wohl niemals Klarheit und Verlässlichkeit bei den Zöllen haben. Trumps Verhalten folgt grundsätzlich keiner klaren Philosophie oder Strategie. Wir wissen nie, wie er entscheiden wird. Das große Problem wird wohl auch in Zukunft die Unsicherheit bleiben. Der wilde Ritt mit beinahe täglichen Wendungen geht weiter. Trump bleibt unberechenbar und es bleibt leider in jeglicher Hinsicht festzuhalten: „nobody knows anything“.

Und was bedeutet dies für Deutschland und ihre Anlagestrategie?
Krahe: Trotz unserer kritischeren, vorsichtigeren Einschätzung des Kapitalmarktumfelds sind wir aufgrund der einzelnen Investmentcases zuversichtlich, widerstandsfähig zu sein und Mehrwert gerade in solchen Phasen zu schaffen. Die aktuelle Phase hoher Unsicherheit bietet Chancen für fokussierte und intensiv analysierende Investoren. Nach einer längeren Durststrecke sehen auch wir weiterhin erhebliches Nachholpotenzial bei deutschen Small und Mid Caps – gerade im Vergleich zu ihren gut gelaufenen Pendants aus der ersten Reihe. Insbesondere vom Stimmungsumschwung durch die immensen deutschen Sondervermögen sollten hiesige Unternehmen aus der zweiten und dritten Reihe am stärksten profitieren – insbesondere im Ausland wurde außerordentlich begrüßt, dass Deutschland endlich verstanden hat, dass es investieren muss. Allerdings wird mit kurzfristig mehr Geld kein dauerhaftes Wirtschaftswachstum erlangt werden können, die Reformbereitschaft ist entscheidend - und noch mehr die tatsächliche Umsetzung.

Klingt postitiv gestimmt, aber noch nicht zu 100 Prozent überzeugt vom Vorhaben der deutschen Regierung.
Krahe: Richtig. Dass die etablierten Parteien, den Warnschuss der ausgeprägten Unzufriedenheit im Land bei der letzten Bundestagswahl nicht ernst nehmen, macht mehr als nachdenklich und stimmt persönlich skeptisch für die kommenden Wahlen. Union und Sozialdemokraten sind in ihren Politikentwürfen grundsätzlich verschieden. Nur im Bestreben, den Staus-quo (der Macht) zu erhalten, sind sie geeint. Schrecklich mutlos agieren sie, lassen so die Fortsetzung des Stillstands zu. 

Noch aber kann alles gut ausgehen, denn Deutschland hat eine einmalige solide wirtschaftliche Basis, die Innovationskraft ist ungebrochen und die Rahmenbedingungen sind immer noch gut. 

Vielen Dank für das Gespräch!

Stolls FundInsights
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