Fondsselektor im Gespräch

"Eine besonders große Rolle spielt für uns die Frage, ob ein Fonds einen klaren Investmentansatz verfolgt und diesem auch treu bleibt"

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Der Finanz Berater zählt zu den 50 größten Vermögensverwaltern in Deutschland. Im Gespräch mit dem FundSpotter erläutert Vermögensberater Horst Seibold die hauseigene Fondsselektion und warum Fondsboutiquen bei ihm eher eine untergeordnete Rolle spielen.

Herr Seibold, welche Rolle spielen Investmentfonds in Ihrem Tagesgeschäft? 
Horst Seibold: Investmentfonds bilden die Grundlage unserer Strategien. Dabei setzen wir gerne auf bewährte und nachvollziehbare Produkte. Temporäre Modetrends der Finanzindustrie, wie etwa Branchen- oder Garantiefonds, finden bei uns keine Berücksichtigung. Selbstverständlich können wir dem Kunden diese Einschätzung jederzeit fundiert begründen. Die langfristige Perspektive und die Prognosefreiheit stehen im Fokus.

Wie behalten Sie bei der großen Auswahl am Markt als Fondsselektor den Überblick?
Seibold: Wir unterhalten enge Kontakte zu den Fondsgesellschaften. Von dort beziehen wir Informationen zu wichtigen Entwicklungen auf dem Markt oder bekommen diese automatisch zugesandt. Wir nutzen natürlich die gängigen Fondsdatenbanken und Analysetools. Daneben stehen Netfonds und der Verband unabhängiger Vermögensverwalter als Datenlieferanten zur Verfügung. Die Informationsquellen werden selektiv durch Veranstaltungen von Banken und Versicherungen ergänzt, wenn wir uns einen klaren Mehrwert für unsere Allokation versprechen.

“Fondsboutiquen verfolgen überwiegend einen individuellen Managementprozess, der nicht darauf ausgerichtet ist, bestimmte Anlageklassen möglichst genau abzubilden. Dies führt dazu, dass oft nur wenige diese Marktteilnehmer für uns interessant sind”

Welche Strategie setzen Sie zur Fondsselektion ein?
Seibold: Unsere Herangehensweise ist unaufgeregt und regelbasiert. Anders als viele Mitbewerber konzentrieren wir uns nicht auf den Versuch, den Markt zu schlagen, streben also kein Alpha an. Vielmehr geht es uns um das Vermeiden von Fehlern, die aus der Behavorial Finance bekannt sind. Um das zu erreichen, orientieren wir uns an unserem 6P-Prozess. Dabei werden die Aspekte Philosophie, Prozess, Personen, Produkt, Performance sowie People & Planet miteinbezogen. Eine besonders große Rolle spielt für uns die Frage, ob ein Fonds einen klaren Investmentansatz verfolgt und diesem auch treu bleibt. Das ist in der Regel dann der Fall, wenn die Entscheidungen auf der Grundlage von fest definierten Richtlinien getroffen werden.

Inwiefern setzen Sie auf Fondsboutiquen?
Seibold: Für unser Asset Management benötigen und bevorzugen wir Fondsbausteine, die unsere definierten Anlageklassen sehr zuverlässig abdecken können. Die Boutiquen verfolgen überwiegend einen individuellen Managementprozess, der nicht darauf ausgerichtet ist, bestimmte Anlageklassen möglichst genau abzubilden. Dies führt dazu, dass oft nur wenige diese Marktteilnehmer für uns interessant sind.     

Welche Trends sehen Sie in den kommenden Monaten im Anlagebereich?
Seibold: Gerade durch die zunehmende Beliebtheit von ETFs und der damit verbundenen Erkenntnis, den Markt nicht outperformen zu können, dürfte die standardisierte Vermögensverwaltung an Bedeutung gewinnen. Mehr Wissenschaftlichkeit und weniger Prognose lautet dann die Devise. Gleichzeitig sehen wir langfristig die potenzielle Gefahr, dass die Konzentration auf passive Anlagen zu Ineffizienzen auf dem Markt und in der Preisbildung führen könnte. Das gilt es im Auge zu behalten. An Spekulationen zur Frage, welche Anlagen demnächst besonders gut performen könnten, beteiligen wir uns nicht.

Vielen Dank für das Gespräch.

Der Finanz Berater -
Familienunternehmen seit drei Generationen        

Horst Seibold ist ein erfahrener Fondsselektor und als Vermögensberater Der Finanz Berater Vermögensverwaltung tätig.  Seit 1967 setzt das inhabergeführte und unabhängige Familienunternehmen auf Kontinuität. Das gilt gleichermaßen für die Anlagestrategien als auch die Kundenbeziehungen. Nicht selten betreuen wird das Vermögen über Generationen hinweg betreut.

Mittlerweile verwaltet das als Verlagshaus gestartete Unternehmen über 600 Millionen Euro. Transparenz, gegenseitiger Respekt und Verantwortungsbewusstsein sind seit jeher die Eckpfeiler des Handelns. In der täglichen Arbeit stehen Innovation und Verbesserung ganz oben auf der Agenda, die den Kunden zugutekommt.

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